31.08.2024 Abenteuer nach Südnorwegen – Der Start einer Reise in den Norden
Endlich ist es so weit: Heute beginnt unser grosses Abenteuer nach Südnorwegen! Unsere Reise startet in Glarus, von wo aus wir mit dem Bus in Richtung Norden aufbrechen.
Der Wecker soll eigentlich erst um 03:30 Uhr klingeln, aber wie so oft an Reisetagen bin ich viel zu aufgeregt, um bis dahin zu schlafen. Bereits um 03:10 Uhr liege ich wach und kann es kaum erwarten, dass es losgeht. Um 04:15 Uhr fahre ich von Chur nach Glarus, wo wir uns um 05:30 Uhr an der Garage von Tödireisen treffen. Dort beginnt unsere Reise, die uns über Hannover, Kiel, Oslo, Brumunddal, Lillehammer und Nordfjordeid bis nach Bergen führen wird. Von dort aus geht es über Hirtshals schliesslich wieder zurück nach Glarus.
Im Bus entdecke ich viele bekannte Gesichter – einige Mitreisende kenne ich noch von unserer letztjährigen Reise zum Nordkap. Es fühlt sich gut an, wieder gemeinsam unterwegs zu sein und neue Erinnerungen zu schaffen.
Unsere erste Etappe führt uns nach Hannover. Die Fahrt ist lang – fast 800 Kilometer liegen vor uns. Unterwegs kommen wir an unzähligen Windkraftwerken vorbei, die sich majestätisch im Wind drehen. Ich finde diese „Windräder“ nicht nur faszinierend, sondern auch sinnvoll, denn sie sind eine umweltfreundliche Alternative zu anderen Energiequellen. Auch Solarparks ziehen immer wieder an uns vorbei, deutlich sichtbar von der Autobahn aus. Genau das ist einer der Vorteile, wenn man im Bus reist: Man hat Zeit, die Landschaften und all die interessanten Details am Wegesrand zu beobachten.
So beginnt unser grosses Abenteuer – mit einer langen Fahrt durch Deutschland, vorbei an modernen Windparks und riesigen Solarfeldern. Es ist der Auftakt zu einer Reise, die uns durch atemberaubende Landschaften und aufregende Städte führen wird. Ich kann es kaum erwarten, was uns in den kommenden Tagen alles erwartet.

01.09.2024 Mit der Fähre ins Herz Norwegens
Nach einem ausgezeichneten Frühstück brechen wir heute zu einer kürzeren Etappe auf – unser Ziel ist Kiel, wo wir die Fähre nach Oslo besteigen. Um 14:00 Uhr heisst es „Leinen los“ und die Color Fantasy nimmt Kurs auf die norwegische Hauptstadt, die wir morgen gegen 10:00 Uhr erreichen werden.
Die Fähre ist beeindruckend gut ausgestattet. Neben mehreren Restaurants gibt es ein Casino, ein Theater, einen Wellnessbereich mit Schwimmbad, Sauna und Whirlpool sowie – für alle, die Lust auf ein kleines Shopping-Abenteuer haben – einen Duty-Free-Shop.
Nachdem wir beim Auslaufen die wunderschöne Landschaft bewundert und den Sonnenuntergang genossen haben, geht es zum Abendessen in eines der Restaurants an Bord. Dort erwartet uns ein grosses skandinavisches Buffet, das auch Wildspezialitäten verspricht. Leider war von Wild weit und breit nichts zu sehen, aber der Rest des Buffets war ausgezeichnet und liess keine Wünsche offen.
Bevor wir uns schlafen legen, machen wir noch einen letzten Spaziergang an Deck, um die klare Nacht auf See zu geniessen. Es ist ein perfekter Abschluss eines erlebnisreichen Tages und die Vorfreude auf Oslo wächst mit jedem Wellenschlag.

02.09.2024 Von Oslo nach Brumunddal – Kultur im Regen und eine Nacht im höchsten Holzhaus der Welt
Pünktlich um 10:00 Uhr legt unsere Fähre in Oslo an. Nach dem Check-out erwartet uns eine Stadtführung durch die norwegische Hauptstadt. Oslo ist zweifellos eine wunderschöne Stadt, doch eine Führung im Regen ist weniger angenehm. Wir konnten zwar den Holmenkollen und den Vigelandpark besichtigen, aber das Erlebnis war durch das schlechte Wetter etwas getrübt.
Beide Orte sind faszinierend: Der Holmenkollen bietet einen beeindruckenden Blick auf die Stadt, und der Vigelandpark mit den Skulpturen von Gustav Vigeland ist ein wahres Highlight. Die kunstvollen Skulpturen sind ein Genuss für die Augen und erzählen interessante Geschichten. Eine Führung lohnt sich hier besonders, um die Hintergründe und Bedeutungen der Werke zu verstehen. Leider mussten wir aufgrund des starken Regens unseren Ausflug in Oslo vorzeitig abbrechen und fuhren weiter nach Brumunddal.
In Brumunddal übernachten wir im weltgrössten Holzhaus, dem Wood Hotel, das mit seinen über 84 Metern Höhe und 18 Stockwerken beeindruckt. Die Zimmer sind geräumig, gut eingerichtet und verfügen über grosszügige Badezimmer. Auch das Essen im Hotelrestaurant „Frich’s“ ist sehr zu empfehlen.
Die Umgebung des Hotels ist neu gestaltet und bietet zahlreiche Aktivitäten für Familien. Es gibt eine Anlage mit Beachvolleyball, eine Inlineskate-Strecke, einen Pumptrack, Bocciabahnen, Spielplätze für alle Altersgruppen, Grillstellen und natürlich ein Schwimmbad – sowohl im Innenbereich als auch am See. Sicherlich habe ich noch einiges übersehen, so vielfältig sind die Möglichkeiten.
Dieser Tag war trotz des Regens in Oslo voller neuer Eindrücke und Erlebnisse, und die Übernachtung im Wood Hotel war ein besonderer Abschluss.

03.09.2024 Von Ringebu nach Lom – Auf den Spuren der Stabkirchen
Heute steht eine spannende Reise auf dem Programm, die uns über Lillehammer, den Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1994, führt. Unser erster Halt ist die Sprungschanze von Lillehammer. Auch wenn sie nicht so imposant ist wie der Holmenkollen in Oslo, ist das Training, das gerade stattfindet, äusserst faszinierend, besonders wenn man so etwas noch nie gesehen hat.
Unser nächstes Ziel ist die Stabkirche in Ringebu, eine der ältesten noch erhaltenen Stabkirchen Norwegens, die auf das Jahr 1220 zurückgeht. Es ist eine der 28 verbliebenen Kirchen dieser Bauart. Ich hoffe, dass das Wetter heute mitspielt, sodass wir die Kirche bei trockenem Wetter besichtigen können.
Um 08:30 Uhr starten wir gut gestärkt nach einem reichhaltigen Frühstück, allerdings bei starkem Regen. Die Fahrt zur Kirche gestaltet sich abenteuerlich, da wir die erste Ausfahrt verpasst haben und einen Umweg über eine schmale Strasse nehmen müssen. Leider beginnt es wieder leicht zu regnen, als wir ankommen.
Die Stabkirche von Ringebu liegt malerisch inmitten eines gepflegten Friedhofs. Leider ist die Kirche geschlossen, obwohl laut Anschrift die Öffnungszeiten von 10:00 bis 17:00 Uhr sind. Ich hätte die Kirche gerne auch von innen bewundert, doch beim Weiterfahren sehen wir, dass eine Beerdigung stattfindet. Vermutlich ist das der Grund für die Schliessung für Touristen, was ich natürlich vollkommen nachvollziehen kann. Somit bleibt mein Wunsch, eine Stabkirche zu besichtigen, zunächst nur zu 50 % erfüllt. Vielleicht klappt es noch in Bergen, wo es ebenfalls eine Stabkirche, die Fantoft Stavkirke, gibt.
Unser Mittagshalt führt uns nach Lom, einem kleinen Bergdorf. Zu meiner Freude entdecke ich dort ebenfalls eine Stabkirche. Nach einem belegten Crevettenbrot erkunde ich zunächst den Bach, der durch Lom fliesst. Die Stromschnellen erinnern mich an den Rheinfall. Danach ist die Stabkirche an der Reihe. Ich habe gelesen, dass sie der Heiligen Maria, Johannes dem Täufer und dem Heiligen Olav geweiht ist. Der Bau begann im Jahr 1158, und die Kirche gehört zu den grössten noch erhaltenen ihrer Art. Nachdem ich vorhin schrieb, dass mein Wunsch nur zu 50 % erfüllt wurde, sind es nun 100 %. Ich bin begeistert und tief beeindruckt von dem, was ich gesehen habe.

04.09.2024 Von Hellesylt nach Geiranger – Imposante Natur und majestätische Schiffe
Heute startet unser Tag früh, bereits um 07:30 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Hellesylt, wo wir die Fähre nach Geiranger nehmen werden. Das Wetter ist zwar bedeckt, aber immerhin regnet es nicht – ein kleiner Lichtblick! In Hellesylt angekommen, entdecke ich direkt an der Anlegestelle einen wunderschönen Wasserfall, der sich perfekt zum Fotografieren eignet.
Die Fahrt auf dem Schiff ist beeindruckend. Die steilen Felswände, die direkt aus dem Meer ragen, sind einfach atemberaubend. In Norwegen gibt es wirklich nichts, was mir bisher nicht gefallen hat. Der Geirangerfjord, eine Fortsetzung des Sunnylvsfjords und ein Seitenarm des Storfjords, ist etwa 15 Kilometer lang und zwischen 0,6 und 1,3 Kilometer breit. Am Ende des Fjords befindet man sich rund 100 Kilometer von der Küste entfernt.
Einen kleinen Dämpfer gibt es allerdings: Die berühmten „Sieben Schwestern“ – eigentlich ein spektakulärer Wasserfall – führen trotz des regnerischen Wetters nur wenig Wasser. Das war etwas enttäuschend, vor allem, da die anderen Wasserfälle im Fjord wesentlich mehr Wasser führen und dadurch noch beeindruckender wirken. Dennoch sind die Felsformationen entlang des Fjords faszinierend – es ist erstaunlich, welche Formen die Natur im Laufe der Zeit in die Felsen gemeisselt hat.
In Geiranger angekommen, führt uns die Route weiter hinauf Richtung Djupevatn, auf fast 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Landschaft erinnert mich stark an die Schweiz, besonders an die Fahrt über den Berninapass – raue, hochalpine Landschaften, die eine ähnliche majestätische Atmosphäre ausstrahlen. Unser Mittagshalt findet schliesslich in Stryn statt, einem charmanten Ort inmitten der norwegischen Natur.
Nach dem Mittagessen fahren wir über die E39 zurück nach Nordfjordeid. Gestern lag im Hafen die *AIDAnova*, ein riesiges Passagierschiff mit über 6000 Personen an Bord. Heute jedoch erwartet uns ein anderes Schiff: die *Queen Anne* der Reederei Cunard. Was für ein Anblick! Vor allem, da ich bereits die Gelegenheit hatte, mit der *Queen Mary II* zu reisen, weckt dieser Anblick viele wunderbare Erinnerungen.
So geht ein weiterer erlebnisreicher Tag in Norwegen zu Ende. Die atemberaubende Natur, die eindrucksvollen Schiffe und die einzigartigen Landschaften machen diese Reise unvergesslich.

05.09.2024 Von Nordfjordeid nach Bergen – Ein Tag voller Erlebnisse
Heute machten wir uns von Nordfjordeid auf den Weg nach Bergen, mit Zwischenstopps in Lote und Oppdal. Die Fahrt führte uns zunächst über Lote, wo wir eine kurze Fährüberfahrt hatten, und später noch eine weitere Fähre bei Oppdal. Der Grossteil der Strecke war von Nebel begleitet, blieb aber zum Glück trocken.
Gegen Mittag erreichten wir Bergen und hatten zunächst Zeit für eine kleine Stärkung. Unsere Wahl fiel auf ein Brötchen mit frischen Crevetten – eine köstliche Entscheidung!
Um 15:30 Uhr starteten wir unsere Stadtführung mit Ulrich, einem Deutschen, der seit 30 Jahren in Bergen lebt und uns mit seiner Begeisterung für die Stadt ansteckte. Neben den allgemeinen Informationen über Bergen gab er uns wertvolle Tipps für den Abend. So empfahl er uns beispielsweise einen Ausflug auf den Fløyen, einen 320 Meter hohen Berg, den man bequem mit der Standseilbahn erreichen kann. Alternativ schlug er vor, einfach den Hafen zu geniessen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Während der Führung lernten wir auch Bryggen kennen, die alten Holzhäuser der Kaufleute, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Diese historischen Gebäude sind ein Muss für jeden Bergen-Besucher.
Nach dem Einchecken im Hotel und einem leckeren Abendessen entschieden wir uns, den Fløyen zu besuchen. Die Fahrt mit der Standseilbahn dauerte nur sechs Minuten, aber die Aussicht von oben war atemberaubend. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten einen wunderschönen Septemberabend bei angenehmen Temperaturen geniessen. Der Himmel färbte sich beim Sonnenuntergang in leuchtende Farben, während die Lichter der Stadt unter uns zu glitzern begannen – ein unvergesslicher Anblick.
Um 22:00 Uhr war dieser magische Moment leider vorbei, und wir kehrten zurück ins lebhafte Bergen. Unten am Hafen und in der Altstadt herrschte reges Treiben. Ob es ein besonderes Fest war oder einfach nur die Einheimischen und Studenten, die den schönen Abend genossen, wissen wir nicht. Aber eines steht fest: Bergen lebt, und die Stadt versprüht eine Energie, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

06.09.2024 Abschied von Norwegen – Auf nach Dänemark
Heute heisst es Abschied nehmen von Norwegen. Unsere Reise führt uns mit der Fähre nach Hirtshals in Dänemark, wo wir am Samstagmorgen ankommen werden. Doch bevor wir Bergen verlassen, nutzen wir den Vormittag, um noch einmal die Schönheit dieser Stadt zu geniessen.
Unser erster Halt ist das KODE 3-Museum, das die beeindruckende Rasmus Meyer Sammlung beherbergt. Besonders angetan sind wir von der Ausstellung mit Werken von Edvard Munch, die als drittgrösste Munch-Sammlung gilt. Auch ohne die weltberühmten Werke wie „Der Schrei“ zieht uns die Ausstellung in ihren Bann und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Nach dem inspirierenden Museumsbesuch bleibt noch etwas Zeit für einen letzten Einkaufsbummel in Bergen. Um 12:30 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zur Fähre. Eine besondere Überraschung erwartet uns im Hafen: Neben unserer Fähre liegt die „Queen Anne“, die wir bereits in Nordfjordeid bewundert haben.
Um 13:30 Uhr heisst es schliesslich „Leinen los“, und wir verlassen Norwegen. Die Fahrt entlang der Küste bietet beeindruckende Ausblicke, besonders die engen Passagen zwischen den felsigen Inseln sind spektakulär.
Am späten Nachmittag gehe ich mit meinem grossen Teleobjektiv auf das hintere Deck der Fähre. Genau für solche Momente habe ich das schwere Ding mitgenommen: Zuerst fliegt ein Seeadler vorbei, den ich – wenn auch nicht perfekt – fotografieren kann. Doch der Höhepunkt folgt später, als eine Schule von Schweinswalen an der Fähre vorbeischwimmt. Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob es tatsächlich Schweinswale waren, spricht ihr kleiner, dunkler Körper und der rundliche Kopf dafür, dass es keine Delfine waren.
Was für ein Tagesabschluss! Jetzt fehlt nur noch ein gutes Abendessen, um diesen letzten Tag in Norwegen perfekt abzurunden.

07.09.2024 Ankunft in Dänemark und Weiterfahrt nach Hannover
Pünktlich um 08:00 Uhr legt unsere Fähre in Hirtshals, Dänemark, an. Der Wecker klingelte früh: Bereits um 05:45 Uhr hiess es aufstehen, damit wir rechtzeitig um 06:30 Uhr beim Frühstück waren und gestärkt in den Tag starten konnten.
Nach dem Anlegen in Hirtshals machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Die Fahrt führte uns über Flensburg und Hamburg bis nach Hannover. Dort übernachten wir erneut in dem Hotel, in dem wir bereits vor einer Woche abgestiegen sind.

08.09.2024 Rückkehr in die Schweiz
Heute geht es zurück in die Schweiz. Der letzte Abschnitt unserer Reise umfasst über 750 Kilometer, die wir mit den vorgeschriebenen Pausen sicher bewältigen. Zuerst fahren wir nach Glarus, dann weiter nach Chur. Mit vielen Erinnerungen an diese Reise im Gepäck, beginnt morgen wieder der Arbeitsalltag.

Fazit
Die Reise hat mir sehr gefallen, auch wenn im ersten Teil das Wetter nicht immer mitspielte – aber das liegt nicht in unserer Hand, zum Glück. Ich habe festgestellt, dass Norwegen für mich ein Land ist, in dem ich mich sehr wohlfühle. Die Landschaft ist für mich atemberaubend schön, und die Menschen sind ausgesprochen freundlich. Ich weiss, wenn nichts dazwischenkommt, werde ich wiederkommen. Vi sees snart i Norge!

 

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