Ich konnte zum 2ten Mal an einen Workshop von Markus Eichenberger (Chasing Stars Photography Workshops) gehen. Nach dem Parpaner Rothorn im August 2021 ging es dieses Mal ins Wallis in die Aletsch Arena aufs Eggishorn auf knapp 2900 m.ü.M. Mit dem Zug bin ich von Chur via Disentis/Mustér, Andermatt nach Fiesch gefahren. Nur schon das war ein Erlebnis. 4 Stunden mit dem Zug in unseren verschneiten Bergen bei strahlendem Sonnenschein unterwegs zu sein, war einfach nur traumhaft. In Fiesch am Bahnhof angekommen ging’s durch das Gebäude zur Bahn, die mich auf die Fiescheralp brachte und danach weiter aufs Eggishorn.

Auf dem Eggishorn angekommen, war ich von der Aussicht total fasziniert. Wir haben in Graubünden ja auch tolle Bergen, aber die Aletsch Arena im Wallis ist für mich nicht alltäglich und deshalb neu und unbekannt. Neben dem grossen Aletschgletscher sieht man etliche bekannte Schweizerberge, dazu gehören Eiger, Mönch, Jungfrau, Aletschhorn und das Matterhorn, um nur einige zu benennen. Ok viel mehr kenne ich nicht wink.

Um 16:00 ging der Workshop los. Markus nahm uns in Empfang und zeigte uns die besten Spots, die wir in der Nacht für unsere Aufnahmen brauchen können. Wichtig waren auch die Sicherheitshinweise, bis wo man hindarf. Denn es war eine Nacht um den Neumond herum und dementsprechend sehr dunkel. Nach der Einführung und den ersten Fotos mit dem Sonnenuntergang kam das Nachtessen: Salat und Käseschnitte. Danach führte uns Markus in die Sternenfotografie ein.

Dann ging es los zum ersten Shooting. Wir konnten uns frei bewegen und unsere ersten Nachtbilder machen. Markus kam bei allen vorbei und gab uns noch Tipps oder beantwortete die offenen Fragen. Mein Ziel war es, die Milchstrasse zu fotografieren, am liebsten als Bogen über den Bergen mit einem Startrail. Die Milchstrasse habe ich mit einem Panorama belichtet und so konnte ich mein gewünschtes Milchstrassenbild realisieren. Beim Startrail stellte ich meine Kamera (Canon EOS 80D mit dem SIGMA 18 – 35mm/1.8) auf dem vorher ausgesuchten Spot auf. Das Scharfstellen war eine Herausforderung. Immer nach dem ich das Set scharf gestellt hatte und die Objektiv-Heizung anbringen wollte, verstellte ich immer wieder den Fokuspunkt. Ich hatte Glück, denn durch das viele Hantieren an der Kamera und dem Stativ ist mir die Kamera beinahe über die Felsen heruntergefallen. Zum Glück konnte ich sie rechtzeitig noch halten. Danach entschied ich mich ohne «Heizung» zu fotografieren. D.h. ich habe die Kamera fokussiert und ausgerichtet, danach das Intervall (alle 26 Sekunden für 25 Sekunden Belichten bis der Akku leer ist) gestartet und bin dann zur ersten Nachtruhe bis um 03:00 Uhr gegangen.

Nach dem Aufstehen ging es als erstens zur Kamera, die die letzte Nacht draussen meine Bilder für den Startrail gemacht hat. Oh, es war wirklich kalt, minus 15° Celsius. Die Kamera war mit Eisblumen verziert. Hoffentlich hat die keinen Schaden genommen. Ich habe sie ausschaltet und in die Bergstation zum «Auftauen» reingenommen. Wichtig dabei war sie nicht einzuschalten und das Objektiv nicht manuell zu reinigen, da Kratzer auf der Linse entstehen könnten. Zudem sollte man das Objektiv auch nicht wechseln, denn sonst kommt warme Luft in das Gehäuse, die eventuell Kondenswasser bildet und den Sensor oder die Elektronik schädigen könnte. Nach dem Schreck konnte ich meine nächsten Bilder von der Milchstrasse machen. Da sie sich in den knapp 3 Stunden verschoben hat und das Zentrum in Erscheinung trat, haben wir ganz andere Bilder gemacht. Mein Bild ist das mit der Hörnli-Hitta (Markus hat das Licht eingeschalten) und der Milchstrasse darüber.

Nach dem nächsten Schlafstopp, begann um 06:00 Uhr das nächste Shooting des Sonnenaufgangs. Nach einem kurzen Kaffee ging es raus. Dann hatte ich die Qual der Wahl. Was will ich fotografieren: den Sonnenaufgang mit einem Sonnenstern oder genau auf die andere Seite die Farben, die ein Sonnenaufgang mit sich bringen. Ich habe mein Set auf den Sonnenstern eingerichtet. Zum Glück habe ich mehrere Kameras und konnte auch noch die Morgenstimmung mit Farben festhalten. Ein praktisches Hilfsmittel für den Aufgangsort und -zeitpunkt der Sonne ist das App Peakfinder (gibt es für iPhone und Android). Da sieht man neben den Bergnamen auch wo die Sonne oder der Mond steht.

 

Dann ging der Workshop leider langsam zu enden. Nach dem Aufräumen und dem reichhaltigen Frühstück in der «Alpenlodge» haben wir uns von Markus verabschiedet. Für mich hiess das, dass ich nochmals die 4 Stunden Zugreise nach Chur vor mir hatte und nochmals die letzte Nacht in Gedanken geniessen konnte.

Ich möchte mich bei allen Teilnehmern für die grossartige Fotonacht bedanken. Insbesondere auch bei Markus für das Anbieten eines solchen Workshops und die Betreuung vor Ort. Ich kann diesen Workshop nur weiterempfehlen. Mit dem kurzfristigen Durchführungsentscheid habe wir als Kursteilnehmer auch eine gewisse Garantie das wir die Milchstrasse sehen (es kann immer etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommen). Der Kurs ist nicht nur für Fortgeschrittene, sondern auch für Anfänger die Freude an der Fotografie haben. Für mich ist klar, ich werde nochmals zu einem Widerholungstäter und freue mich schon aufs Parpaner Rothorn im August 2022.

Hier noch der Link für die, die ich neugierig gemacht habe:
https://www.chasingstars.club

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